Musikalische Reisen, Geschichten, Empfindungen, Zustände und Entdeckungen
mit Regula Gerber - Kontrabass, Stimme, Klangobjekte
Martin von Allmen - Schlagwerk, Stimme
Der Fokus der beiden Musiker ist auf dem Hören. Das Hören auf Innenwelten, das Hören auf äussere hörbare Dinge, und das Hören auf die weniger offensichtlichen Dinge. Die Pausen, die Stille zwischen lauten Sachen, das Nachhören und Neuanfangen nach ruhigen oder stillen Momenten interessiert die beiden, und sie lassen Lautstärke und “Wachstumsenergie“ aus empfundener Freude und dem reinen Vergnügen heraus wachsen und im Raum entstehen. Der Klangkeller Bern bildet für die beiden - für Martin von Allmen ist es das erste Konzert in diesem Raum - ein Paradies an klanglichen Möglichkeiten, die sie in spontane musikalische Zusammenhänge stellen. Dabei setzen sie all ihre Vorkenntnisse, ihr Wissen und Können ein und laden die Zuhörer und Zuseher auf eine Klangreise durch wundersame Landschaften, Geschichten und Erinnerungen mit ein.
Martin von Allmen: Meine biographischen Wurzeln habe ich in den Bergen, heute lebe und arbeite ich in der Umgebung von Bern. Die Suche nach den musikalischen Wurzeln ist immerwährend, der musikalische Weg bisher lang: ich begann als Kind die Geige zu spielen, studierte später klassisches Dirigieren und Gesang, arbeitete als Kirchenmusiker, Gymnasiumslehrer, Hochschuldozent. Ich war über viele Jahre Mitglied einer professionellen a capella-Gruppe in Deutschland und gründete 1998 das Tonwerk, eine Musikunterrichts-Plattform, in der ich eigene Herangehensweisen an musikalische Prozesse als Lehrender mit Lernenden über sensitive und intuitive Wahrnehmung stetig weiterentwickle.
Das Komponieren, Konzertieren und Unterrichten bilden denn auch meine
musikalischen Eckpunkte: ich gebe Konzerte als Improvisationsmusiker und Klangkünstler, arbeite als Komponist und Bühnenmusiker an Theatern,
veranstalte Kurse und ritualisierte Workshops und entwickle momentan ein erweitertes Soloprogramm, das im Frühjahr 2018 Premiere haben wird.
Die Summe dieser Tätigkeiten bündeln sich in der Neugier, mit
herkömmlichen und neuartigen Klängen zu experimentieren, mit ihnen und
von ihnen ausgehend zu komponieren und zu improvisieren. Und sie
verbinden eine alte, schlummernde Ahnung in mir: dass musikalische Kunst u.a. darin bestehen kann, die Brücke zwischen Gefühlen, sinnlich
wahrnehmbarer Empfindung und säkularisierter Spiritualität zu bilden.
Martin von Allmen
tonwerk-klangraum