Eine Konversation zwischen Kamancheh und Tar
Inmitten der Stille flüstert die Kamancheh.
Ihr Lied gleicht dem Wind: einem Reisewind, der die iranische Kindheit und das Ende eines Flugzeugs verbindet, das Ende eines Flugzeugs und das Zeitalter der Vernunft, die Zukunft, die bereits in der Gegenwart erzählt wird und genauso schnell vergehen wird wie ein Lied. Es ist ein ruhiger Wind, der Jahrhunderte von Musik trägt: Persische Melodien - klassisch, traditionell, modern - europäische klassische Musik - von gregorianischen Monodien bis zu barocken Streichstücken. In einem Klang tausend Geschichten. Unity ist eine improvisierte Meditation in neun Atemzügen, eine Allianz zwischen Fleisch und Holz. Alles in Poesie. Unity ist das Album, das Mostafa Taleb kürzlich veröffentlicht hat und Ihnen präsentieren wird.
Mostafa Taleb, ein talentierter Kamancheh-Spieler und Sänger aus dem Iran, kam 2016 nach Europa. Auf Einladung des renommierten Viola da Gamba-Spielers Jordi Savall trat er in zahlreichen Konzerten mit dem Ensemble Orpheus XXI auf. Taleb, geboren 1993 in Lorestan, studierte Musik im Iran, bevor er nach Brüssel zog, wo er innovative persische klassische Musikgruppen gründete. Er trat 2017 Orpheus XXI bei und initiierte Workshops in Brüssel. Als Komponist schuf er Werke wie “About that magic circle" und komponierte Soundtracks für Filme und Theaterproduktionen. Derzeit arbeitet er an verschiedenen Projekten, darunter eine bevorstehende Zusammenarbeit mit Bozar.
Milad Mohammadi, geboren 1988 im Iran, ist Tar-Spieler und Multiinstrumentalist. Er begann sein Musikstudium im Alter von zwölf Jahren an der renommierten Teheraner Musikhochschule, welches er 2005 abschloss. Er besitzt außerdem einen Bachelor-Abschluss in iranischer Musik von der Teheraner Musikuniversität. Bei der Abschlussfeier des 8. „Jugendfestivals“ 2014 im Iran gewann der junge Musiker den ersten Platz in der Kategorie „Tar-Musik“. Ab 2012 nahm er zahlreiche Alben auf: „Shadow“, sein erstes Instrumentalalbum, erschien 2012, 2014 folgte „The Metamorphosed“. Er arbeitet mit den größten iranischen Musikern zusammen: Hoshyar Khayyam, mit dem er das Album „Music for Tar and Piano“ veröffentlichte (Topseller im Iran, Auszeichnung als bestes Instrumental-Fusion-Album 2018), Alireza Ghorbani für das Album „Blaze“ und das immense Homayoun Shajarian für das Album „Rag Khab“. Er komponiert auch „Taroud“, einen Solotrack, der einen neuen Stil iranischer Musik vorstellt. Zusätzlich zu seinem großen Wissen über klassische und traditionelle persische Musik ist Milâd Mohammadi ständig bestrebt, alle stilistischen und technischen Grenzen zu überschreiten. Besonders inspiriert wird er von der Musik anderer Kulturen, etwa der indischen und arabischen Musik, um seinen musikalischen Ausdruck zu bereichern. Er ist sehr engagiert in Europa und reist regelmäßig für Produktionen und Festivals dorthin.